Frau zieht nachdenklich an einer Haarsträhne

Trichotillomanie: Wenn die eigenen Hände zum Feind werden

Stell dir vor, du sitzt an deinem Schreibtisch, tief versunken in deine Gedanken. Ohne es zu merken, wandert deine Hand zu deinem Kopf, sucht eine Strähne, zupft daran und … reißt sie heraus. Ein kurzer Moment der Erleichterung folgt, fast unbewusst. Am Anfang scheint uns nichts Ungewöhnliches daran, doch irgendwann kommt das Gefühl der Scham und man stellt sich die Frage: Warum kann ich nicht einfach aufhören?

Trichotillomanie, auch „Tricho“ genannt, ist eine psychische Störung, die Betroffene dazu zwingt, sich zwanghaft die eigenen Haare auszureißen. Die Kopfhaare sind am häufigsten betroffen, aber auch Wimpern, Augenbrauen oder Körperhaare können unter diesem Zwang leiden. Es ist ein stiller Kampf, den viele mit sich selbst austragen, versteckt hinter Mützen, Perücken oder Make-up. Doch was steckt wirklich dahinter?

Ursachen

Trichotillomanie wird oft als eine Form der Zwangsstörung betrachtet, doch die genaue Ursache bleibt unklar. Forschungen legen nahe, dass eine Kombination aus genetischer Veranlagung, neurobiologischen Faktoren und psychologischen Auslösern eine Rolle spielt. Stress, Angst, Langeweile oder auch das Bedürfnis nach Selbstregulation können das Verhalten verstärken.

Die Folgen gehen unter die Haut

Die körperlichen Auswirkungen sind offensichtlich: kahle Stellen, Hautirritationen, in schweren Fällen sogar Narbenbildung. Doch die psychischen Folgen sind oft noch gravierender. Scham, Selbstzweifel und soziale Isolation sind für viele Betroffene der Alltag. Menschen mit Trichotillomanie meiden häufig Spiegel, gesellschaftliche Anlässe oder entwickeln Depressionen. Der innere Kampf zwischen Verlangen und Selbstkontrolle wird zur ständigen Belastung.

Behandlung

Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) hat sich als eine wirksame Methode erwiesen. Dabei lernen Betroffene, ihre Impulse zu erkennen und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Auch Medikamente oder spezialisierte Selbsthilfegruppen können helfen.

Doch das Wichtigste ist: Trichotillomanie ist keine Schwäche. Es ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die nicht mit mangelnder Willenskraft zu tun hat. Mehr Offenheit und Aufklärung sind notwendig, um Betroffenen zu helfen, sich nicht mehr verstecken zu müssen.

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Du bist nicht allein!

Wenn du selbst oder jemand in deinem Umfeld unter Trichotillomanie leidet, sei dir bewusst: Du bist nicht allein. Es gibt Hilfe und Hoffnung.

Bei unseren Partnersalons kannst du dich unverbindlich und vor allem individuell auf deine Haarsituation angepasst von unseren Expert*innen beraten lassen.