Welche Arten von Haarausfall gibt es und wie gehören sie behandelt?

Haarausfall kann viele Ursachen haben und ist daher auch in unterschiedliche Arten eingeteilt. Um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten, wird jede Behandlung individuell auf die Art des Haarausfalls abgestimmt. Welche Arten es genau gibt und wie diese behandelt gehören, liest du in diesem Artikel.

Erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie)

Hauptsächlich bei Männern vorkommend, betrifft androgenetische Alopezie auch Frauen immer öfter. Bei Männern handelt es sich hierbei um eine vererbte Überempfindlichkeit auf das vom Körper gebildete Hormon DHT. Es wird durch ein bestimmtes Enzym aus Testosteron hergestellt, welches für den Bartwuchs, den Muskelaufbau, die tiefe Stimme und die Körperbehaarung verantwortlich ist. Bei Frauen kann es in erster Linie – durch eine Hormonstörung im gebärfähigen Alter – zu lichterem Haar entlang des Scheitels kommen. Hier spricht man jedoch noch nicht zwingend von erblich bedingtem Haarausfall. Ein erhöhter Testosteronspiegel ist verantwortlich für diesen Haarschwund.

Die Behandlung ist in diesem speziellen Fall bei Frauen wesentlich einfacher als bei Männern, da Frauen meist zu natürlichen Maßnahmen greifen können. Auch wenn die Möglichkeit besteht, den Hormonhaushalt mit pflanzlichen Mitteln bei Männern sanft zu beeinflussen, wird in den häufigsten Fällen vom Arzt eine andere Behandlungsmethode verschrieben – beispielsweise mit Medikamenten.

Kreisrunder Haarausfall

Auch Alopezia ariata genannt, erkennt man diese Art des Haarausfalls an den rundlich kahlen Stellen. Hauptsächlich am Kopf, kann es in Extremfällen auch dazu kommen, dass alle Haare am Körper ausfallen. Kreisrunder Haarausfall gilt als Autoimmunerkrankung. Dabei greifen vereinzelt körpereigene Abwehrzellen die Zellen der Haarfollikel an.

Mit Cremes und Lösungen können bei circa 50 Prozent der Betroffenen Langzeiterfolge erzielt werden. Eine weitere Behandlungsweise sind Kortison Spritzen, welche in die kahlen Hautpartien injiziert werden. Bei größeren kahlen Stellen, wird häufig auch eine lokale Immuntherapie mit Diphencypron angewandt.

Diffuser Haarausfall

Mehrheitlich bei Frauen auftretend, ist diffuser Haarausfall vor allem durch insgesamt lichter werdendes Haar bemerkbar. Hierbei wird die Wachstumsphase der Haare unterbrochen und die Haare gehen in die Ruhepause über. Der gesamte Prozess kann bis zu vier oder in seltenen Fällen sogar bis zu sechs Monaten dauern, daher ist es für Betroffene wichtig, sich zurückzuerinnern wo die mögliche Ursache liegen könnte.

Beispiele für Ursachen könnten sein:

Geburt
Infektionen
Hohes Fieber
Strenge Diäten
Unfall
Emotionaler Stress
Medikamente
Schwere Erkrankungen

Starker Blutverlust
Erkrankungen innerer Organe
Allergien
Wechseljahre
Chronische Übersäuerung
Schadstoffbelastung
Falsche Haarpflege

Zwei Hände untersuchen Kopfhaut einer Frau

Frau kämmt sich die Haare und verliert Haare

Frau hält einen Kamm mit Haaren in der Hand

Für eine erfolgreiche Behandlung muss der Hautarzt vorab mögliche Ursachen abklären. Zuerst stellt er Fragen zur Dauer des Haarausfalls, ob dieser in bestimmten Bereichen auffällig ist oder gleichmäßig über den Kopf verteilt. Anschließend kann er anhand eines Zupftests herausfinden, wie leicht sich die Haare lösen. Ein Dermatologe kann sich zusätzlich noch die Haare unter dem Mikroskop ansehen. Des Weiteren geben Laborwerte Aufschluss darüber, ob die Konzentration der Hormone im Gleichgewicht ist. Zu guter Letzt erfolgt eine individuell angepasste Behandlung, die – nachdem die Ursache beseitigt wurde – zu einem erneuten Wachstum der Haare führt. Auch spezialisierte FriseurInnen, welche mit speziellen Kameras und aufgrund von Trichologie-Ausbildungen die Ursachen feststellen können, sind in der Lage geeignete Behandlungen – oder in weiterer Linie einen Arzt – zu empfehlen.

Sonderformen des Haarausfalls

Zu den seltenen Arten des Haarausfalls zählt vor allem der vernarbende Haarausfall, welcher auch Alopecia cicatricalis genannt wird. Dabei handelt es sich um kahle Stellen auf dem Kopf, deren Haarfollikel beschädigt sind und sich Narben bilden. Er ist nur schwer zu erkennen, da er sehr langsam voranschreitet. Auch der strahlenbedingte Haarausfall (Alopecia actinica) tritt vorrangig nach medizinisch bedingten Strahlentherapien mit sehr hoher radioaktiver Strahlenbelastung auf. Druck, Zug oder Reibung der Haarwurzel aber auch eine Überproduktion von Talg sind weitere Verursacher von Haarausfall. Zur Behandlung dieser Arten werden vom behandelnden Arzt meist Medikamente verschrieben, die bei korrekter Einnahme zur Lösung des Problems führen. Beim vernarbenden Haarausfall ist zusätzlich zur medikamentösen Behandlung, in manchen Fällen eine Entfernung der Pinselhaare ratsam.

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